In einer außergewöhnlichen europaweiten Untersuchung, haben Medienorganisationen, die in Verbindung stehen mit der Groupe Bernard Tapie ehemalige Full Tilt Pokerspieler telefonisch kontaktiert, um zu fragen wie sie die Rückzahlungen empfangen möchten.
Obwohl dies nach einer fantastischen Neuigkeit für alle mit einem eingefroren Konto auf der Full Tilt Pokerseite klingt, sind hier – wie könnte es anders sein – Bedingungen an geknüpft.
Das eigentliche Motiv
Die telefonischen Vertreter stellten den Online Pokerspielern zu Beginn einige “Aufwärm”-Fragen, sowie:
- In welchen Online Poker Seiten spielen Sie?
- Wie viel Gel d haben Sie in FTP gesteckt?
- Würden Sie wieder bei FTP spielen?
- Was waren Ihre üblichen Ein- und Auszahlungen?
Sobald sie eine Bindung zu dem Befragten aufgebaut haben, fing der Vertreter an über das “Gerücht” zu reden, in dem es heißt, dass Full Tilt Poker innerhalb weniger Wochen wieder öffnen könnte. Daraufhin wurde gefragt welche der folgenden Optionen die Spieler als Mittel zur Freisetzung ihrer Konten bei Full Tilt Poker bevorzugen würden:
- Ein Teil der Gelder in Aktien des Unternehmens investieren. Diese Option wurde bereits als Möglichkeit angesehen, um den benötigten Geldbetrag für eine Wiedereröffnung des Unternehmens zu reduzieren. Danach könnten die Spieler ihre Aktien an FTP verkaufen und dafür bekommen sie all ihr Geld zurück.
- Auszahlung des Kontoguthabens mithilfe einer Sanktion, das heißt einen Prozentsatz der gesamten Bilanz. Es gibt keine Informationen darüber, wie hoch dieser Prozentsatz sein würde.
- Kleine Auszahlungen, die im Laufe der Zeit gemacht werden würden. FTP würde den Spielern nichts für das Zurückerstatten des Geldes berechnen, aber es würde ungefähr ein Jahr dauern.
Der Vertreter fügt schnell hinzu, dass die dritte Option bis zu dem Punkt die beliebteste Antwort sei.
Versucht Tapie noch immer kein Geld hineinstecken zu müssen?
Man hat den Eindruck, dass Laurent Tapie versucht Wege zu finden um Full Tilt Poker wieder zu eröffnen ohne sein eigenes Geld zu riskieren. Wenn die Mehrheit der Spieler zu einer Auszahlung in Raten über ein Jahr zustimmt, würde dies es dem Unternehmen ermöglichen aus dem Hausanteil Einnahmen zu erzielen ohne 300 Million US-Dollar investieren zu müssen.
Die meisten Beobachter glauben, dass diese Summe für Full Tilt Poker notwendig wäre um die Betriebsgenehmigung wieder zu erlangen. Das bedeutet auch, dass das Geld der Spieler nicht getrennt wird von den Betriebsausgaben!
Woher bekamen sie die Telefonnummern?
Die Tatsache, dass diese Medienorganisationen nur bei ehemaligen Full Tilt Pokerspielern, die erhebliches Guthaben auf der Seite haben, anriefen, bedeutet, dass sie Zugang zu den Full Tilt Poker-Datenbanken haben mussten. Anscheinend wurden ein paar Spieler in Kanada kontaktiert, jedoch niemand in den Vereinigten Staten. Die Groupe Bernard Tapie hat aber auch kein unmittelbares Interesse an der Rückzahlung der Schulden an die amerikanischen Online Pokerspieler. Es könnte auch ein Problem sein, dass aktuell sein wird, bis der Rest der Welt wieder läuft.
Unglaubliche Werbepraktiken
Eine beliebige Anzahl von Schlussfolgerungen lassen sich aus dieser “Kundenwerbung”-Aktion ziehen. Es ist deutlich zu sehen, dass Groupe Bernard Tapie nicht bereit ist Geld in das diskreditierte Online Poker-Unternehmen zu investieren, das gerade durch Abhebungen verschluckt wird, und es will den Eindruck machen (auf das Justizministerium/auf AGCC?), dass die Spieler auch weiterhin die Seite nutzen werden, wenn diese wieder in Betrieb genommen ist – und dass sie sich nicht zu sehr daran stören, die Hände für das Geld, das ihnen geschuldet wird, offen zu halten.
Man kann einige Leute manchmal täuschen…