Pokerstrategie für erfahrene Pokerspieler – Varianz im Poker

Jeder von uns, der schon einmal mit Pocket Aces vor dem Flop All-In gegangen ist, kennt wohl das Gefühl, wenn man am River von einer deutlich unterlegenen Hand doch noch geschlagen wird. Und genau das ist die harte Realität des Pokerspiels namens Varianz. Egal wie sorgfältig wir unsere Odds und Outs berechnen, wie streng wir nach Wahrscheinlichkeiten und Statistiken spielen, wir werden immer wieder Hände verlieren, bei der wir statistisch gesehen klarer Favorit waren. Und wir werden immer wieder schlechte Hände abgelegt haben, mit denen wir im Nachhinein gesehen überraschend gewonnen hätten. Varianz sei Dank.

Varianz im Poker ist das Resultat der Information, die wir im Laufe einer Hand nicht haben. Man mag es nun Glück, Zufall oder Schicksal nennen. Wir wissen nicht, wie viele unserer Outs schon in den Händen unserer Gegner sind. Wir wissen nicht, wie weit unten im Deck die nächste Herz Karte ist, die unseren Flush komplettiert. Eigentlich wissen wir relativ wenig mit Sicherheit.

Wenn wir uns einmal eine Graphik mit den Siegen und Niederlagen bei hohen Wetten anschauen, werden wir im Normalfall keine starken Schwankungen finden – eine dementsprechend hohe Anzahl an Händen vorausgesetzt. Die Varianz beim Poker wird keinen großen Einfluß auf den Gesamterfolg eines Spielers haben – dementsprechend wird sie aber auch schwachen Spielern nicht helfen, auf Dauer erfolgreich zu sein. Trösten Sie sich damit, wenn Sie das nächste mal gegen eine schwache Hand verlieren. Denken Sie daran, solange Ihr Graph einen ständigen Aufwärtstrend zeigt, sind Sie ein erfolgreicher Spieler.

Schicksal, Dein Name ist Varianz

Ein gewisses Maß an Varianz im Poker ist unvermeidbar. Selbst wenn Sie alles richtig machen, werden Sie immer wieder mit Händen konfrontiert, die Sie in den Wahnsinn treiben werden. Sie werden das niemals vermeiden können, also finden Sie sich damit als Teil des Pokerspiels ab. Kein Spieler wird jede Hand gewinnen. Was wir hingegen machen können und sollen, ist uns unsere gespielten Hände in Ruhe anzuschauen und aus vermeidbaren Niederlagen zu lernen. Die Varianz hingegen wird uns immer verfolgen.

Es ist für die meisten von uns ganz natürlich, daß wir uns unsere größeren Niederlagen genauer anschauen und nachträglich auf begangene Fehler untersuchen. Damit vermeiden wir beim nächsten mal nach Möglichkeit dieselben Fehler und können den Pot an uns reißen (oder weniger Chips liegen lassen). Viele Spieler übersehen dabei leider die Wichtigkeit der kleineren Pots und sind bei geringen Stakes nicht so aufmerksam. Wenn wir uns die Zeit nehmen, auch diese Niederlagen zu untersuchen, werden wir aber einige Verhaltensmuster an uns bemerken, die wir teilweise sehr leicht korrigieren können.

Ein Teil des Reizes, der Poker so populär gemacht hat, ist das Element des Glücks, das gepaart mit Strategie so attraktiv sein kann. Ganz gleich, wie genau und lange man das Spiel studiert hat, jede neue Hand ist ein neues Risiko. Varianz im Poker ist völlig natürlich und fest implementiert. Der Schlüssel zum maximalen Gewinn liegt darin, bei jeder Hand gute Entscheidungen zu treffen, egal um wie viel – oder wie wenig – Geld es dabei gerade gehen mag.