Full Tilt Poker – Das Ziel der Sammelklage

Full Tilt Poker SammelklageMehrere ehemalige US Spieler haben es satt zu warten, bis sie ihr Geld zurückbekommen und haben sich darum entschlossen, die Sache in eigene Hände zu nehmen. Sie haben eine Sammelklage bei der US District Court South District of New York gegen Full Tilt Poker als Angeklagter eingereicht. Die Klage fordert nicht nur das Zurückzahlen des Geldes der Kläger, sondern auch Schadensersatz für das Leiden, welches sie durch die Unachtsamkeit von Full Tilt erleiden mussten.

Das Gericht beschuldigt Full Tilt Poker weiterhin kriminelle Machenschaften ausgeübt zu haben und behauptet, dass der einzige Grund, warum die Spieler Verluste erlitten haben, der sei, dass Full Tilt Poker vorsätzlichen Bankbetrug und Geldwäsche begangen habe und somit ihre eigenen Kunden vernachlässigt habe, „um ihre eigene Tasche zu füllen.“ Die Kläger sind auf der Suche nach Entschädigung bei der Racketeer Influenced and Corrupt Organization Act (RICO), welche im Jahre 1979 gegründet wurde, um dem organisierten Verbrechen ein Ende zu machen; indem sie behaupten, dass Full Tilt den RICO Act verletzt habe. Die Klage scheint viel mehr Ärger für Full Tilt zu machen, als man zunächst befürchtet hatte. Um den RICO Act durchzusetzen kann der Staatsanwalt eine spezielle Task Force bei der Ermittlung und Aufdeckung von illegalen Tätigkeiten, bei denen Full Tilt beteiligt sein könnte, einsetzen. Dies gibt der US Regierung mehr Kraft um die Ermittlungen anzutreiben.

Einige der Nachrichtenquellen spekulieren schon was aus der Anklage wird, wenn Full Tilt Poker verkauft wird. Sammelklagen sind tendenziell jedoch hartnäckig und sie verschwinden nicht so schnell wenn Geld nach ihnen geworfen wird. Der RICO Art deckt speziell Betrug, Verstöße gegen staatliche Glücksspiel Gesetze und Geldwäsche ab (alle Gebühren wurden im April diesen Jahres zunächst zu Lasten der Seite gemacht), wobei der Fall selbst nicht ohne Verdienst ist. Eine RICO Anklage bedeutet ebenso, dass das US Büro des Staatsanwalts die Vermögenswerte des Unternehmens einfrieren kann und eine Erfüllungsgarantie (oder Treuhandvertrag) benötigt. Da RICO das Verhaltensmuster des Unternehmens untersucht, stehen die Chancen auf einen Sieg für den Kläger gut. Dadurch, dass die Kläger nicht nur ihr Geld zurückhaben wollen, sondern auch Schadensersatz in dreifacher Höhe (Schäden werden aufgrund der vorsätzlichen Natur des Verbrechens mit einem Faktor von drei multipliziert) verlangen, ist es unwahrscheinlich, dass sie sich zurückziehen werden.

Merkwürdigerweise nennt die Klage nicht nur die Namen der CEOs und der Unternehmen, die zu FTP gehören, sondern klagt auch gegen viele von Team Full Tilt, darunter Phil Ivey, der weniger als 36 Stunden zuvor ebenso gegen Full Tilt geklagt hatte. Die Anklage behauptet, dass Ivey teilweise ein Eigentümer von Full Tilt (mit mindestens 5% der Anteile) sei, und dass er und andere professionelle Spieler „für die Full Tilt Marke“ stehen und „alle ein Eigenkapital – und Chefs sind – in Full Tilt und/oder Objekten, welche unter dem Namen Full Tilt operieren, haben.“

Diese Sammelklage scheint eine Fortsetzung der Anklagen, die im April gegen die Seite erhoben wurden, zu sein. Es sind die gleichen Beweise wie im ersten Fall, welche besagen, dass Full Tilt eine Reihe von Schein-Firmen erstellte und diese dazu benutzte, die Verfolgung von Geldern von US Spielern zu erschweren. Die Klage stellt fest, dass dies ohne das Wissen der Kunden aus den USA (eine Behauptung, die im besten Fall sehr fraglich ist) getan wurde. Kein US Gericht hält die Spieler in dieser Instanz für verantwortlich, da es in der Verantwortung der Banken und Unternehmen ist, sicherzustellen, dass sie Gelder nur auf legalem Wege erhalten.