Amerikaner fliehen nach Kanada… und kommen wieder zurück

Poker Amerika KanadaAmerika und Kanada hatten schon immer ein freundschaftliches Verhältnis, welches darauf beruht, dass Kanada der Auffassung ist, dass die Amerikaner zu ernsthaft sind und das Amerikas Gesellschaft davon überzeugt ist, dass Kanadas Hauptfunktion ist, als Hut von Amerika zu fungieren. Zwischen den beiden hin und her zu reisen war schon immer leicht und die Bürger sehen sich im Allgemeinen als verlorene Freunde an, auch wenn es Freunde sind, die ein bisschen komisch reden. Wegen des Chaos in der Pokerwelt in den USA gehen immer mehr amerikanische Pokerspieler in den Great White North, um dort ihre Online Poker Konten zu reaktivieren und wieder mit dem Spielen anzufangen.

Kanada ist nicht frei von rechtlichen Problemen was Poker anbelangt. Vor kurzem wurden alle Aktivitäten der Quebec Poker Tournament League (LTPQ) auf Eis gelegt, während sie versuchten, einige Punkte zwischen sich und Loto-Quebec, das vom Staat betrieben wird, zu beseitigen. Was anfänglich mit ausstehenden Zahlungen begann, entwickelte sich zu einem ernsthaften Gefecht. Die LTPQ sagt, dass Loto-Quebec ihnen Geld schuldet. Daraufhin wird gegen LTPQ und seine Besitzer Klage wegen Rufschädigung eingereicht. Das alles ist natürlich nichts im Vergleich zu den amerikanischen Poker Unruhen, welche im April am Schwarzen Freitag begannen, als Full Tilt Poker, Poker Stars und Absoulte Poker zum Ausstieg aus dem amerikanischen Markt gezwungen wurden und wegen Bank Betrug, Geldwäsche und illegalem Glücksspiel angeklagt wurden.

Während PokerStars und Absolute Poker amerikanischen Spielern halfen, ihr Geld aus ihren Konten zu bekommen (wenn auf langsam), gab Full Tilt Poker keine Gelder frei und machte auch keine Angaben dazu, wann oder ob dies geschehen solle. Während die Mehrheit der Amerikanischen Spieler nun ihre kleinen Bankrolls nehmen wollte, um woanders zu spielen, wurden immer mehr Online Poker Webseiten (zuletzt Bodog Poker) vom US Markt ausgeschlossen (wahrscheinlich aus Angst davor, was die amerikanische Justiz bereit ist aufzubringen, um zu gewinnen).

Mehrere amerikanische Spieler wechselten daraufhin für den Augenblick zu Live-Games, wovon die World Series of Poker, die zu diesem Zeitpunkt in Las Vegas stattfand, enorm profitierte. Viele dieser Spieler werden bald nach Europa reisen, um dort an den European Poker Tour und WSOP Europe Events teilzunehmen. Einige Spieler sind jedoch nicht der Ansicht, dass dieses Zugeständnis (wie lange es auch andauern möge) akzeptabel wäre und auch mehrere professionelle Pokerspieler sind nicht dieser Ansicht. Darunter Phil Galfond, der Gründer von bluefirepoker.com und WSOP Armband Gewinner (mit fast einer Millionen Dollar an Gewinnen bei der WSOP) und Mijey Stoltz, der bei der WSOP dreimal in das Preisgeld kam. Daniel Cates, bekannt als „jungleman12“, versucht in ihre Fußstapfen zu treten und macht Vancouver zu seiner neuen Heimat. Er wurde jedoch an der Grenze angehalten und an der Einreise gehindert.

Cates gewann 2010 über 5 Millionen Dollar Online, was ihn zu einem der größten Gewinner des Jahres machte, aber die Kanadische Grenzpolizei (Royal Canadian Mounted Police?) war nicht interessiert. Sie sahen bloß einen Amerikaner, der ohne ein Arbeitsvisum probierte nach Kanada einzureisen, um dort zu arbeiten. Sie gaben ihm einen Tritt. Dies ist eine interessante Wendung, da es für Cates keine Möglichkeit gibt, in Kanada ein Arbeitsvisum zu beantragen, da er praktisch selbstständig ist. Nach seiner Nachricht auf Twitter plant er, bezüglich der Einwanderung, ein Gespräch mit seinem Anwalt. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass er es nach Kanada schafft und somit wird er sich wahrscheinlich ein anderes Land suchen müssen.

Während Cates der erste bemerkenswerte Spieler ist, der jener Sicherheit von Vancouver den Rücken zu gedreht hat, wird er sicherlich nicht der letzte sein. Wohin gehen die amerikanischen Pokerspieler, wenn Kanada sie nicht haben will?