Pokerstrategie für fortgeschrittene Pokerspieler – Ablenkungen am Pokertisch

Die erfolgreichsten Pokerspieler sind diejenigen, die am Pokertisch stets aufmerksam bleiben und immer bei der Sache sind. Ein Spieler, der sich ablenken läßt, kann durchaus schnell einiges an Informationen über seine Gegenspieler verpassen. Außerdem tendieren solche Pokerspieler dazu, Ihre konservative Spielweise und die Kontrolle über Ihren Chip Stack zu verlieren.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, bei einem Pokerspiel abgelenkt zu werden, vor allem bei einem Live Pokerspiel. Viel Lärm von einem benachbarten Tisch oder der Bar im angrenzenden Raum kann beispielsweise Ihre Aufmerksamkeit vom eigenen Tisch ablenken. Der netten Kellnerin schöne Augen zu machen, bringt Ihnen vielleicht ein Lächeln der besagten Dame, kann Sie aber ganz schön teuer zu stehen kommen, wenn Sie dadurch übersehen, daß Sie gerade nur den zweithöchsten Flush in Ihrer Hand halten.

Auch beim Online Poker kann es viele Ablenkungen geben. Wenn Sie beispielsweise nebenher den Fernseher laufen haben, können Sie viele Kleinigkeiten am Tisch übersehen, mit denen Sie einen Gegner einschätzen und sein weiteres Verhalten voraussagen können. Das kann zu einem späteren Zeitpunkt im Spiel sehr teuer werden.

Indem Sie Ihre Gegner immer genau beobachten, können Sie viele entscheidende Stücke an Informationen sammeln. In einem Live Pokerspiel sollten Sie sich auf das mentale Festhalten des Verhaltens Ihrer Gegner konzentrieren. Bei Online Poker machen Sie am besten Gebrauch von den üblichen Notizmöglichkeiten, auf die Sie direkt am Tisch zugreifen können. Innerhalb von spätestens einer halben Stunde sollten Sie in der Lage sein, jeden Spieler in Kategorien einzuteilen. Loose oder tight? Aggressiv oder passiv? Sie sollten nun auch wissen, wer gerne Calls tätigt, wer ein Maniac ist und wer nur die besten Hände auch tatsächlich spielt.

Vorsicht beim Multi-Tabling

Multi-Table Spiele gelten als am effektivsten, wenn Sie Ihre Online Poker Bankroll schnell erhöhen wollen. Aber Multi-Tabling kann eine sehr große Ablenkung sein, wenn Sie noch nicht genug Erfahrung besitzen, um sich dementsprechend umzustellen. Sind Sie beim Spielen an einem einzigen Tisch erfolgreich, beim Spiel an mehreren Tischen funktioniert es aber nicht so recht? Dann sind Sie noch nicht soweit, weil die vielen Tische Sie nur ablenken.

Ablenkungen an Pokertischen können nicht nur Ihren Profit einschränken, sie können durchaus ein kleines Desaster bei Ihrem Chip Stack anrichten. Sehr oft geschieht es, daß ein Pokerspieler einfach zu abgelenkt ist, um zu bemerken, daß er viel zu häufig Calls macht. Und plötzlich bemerkt man, daß der Chip Stack merkbar und schmerzlich geschrumpft ist.

Ein guter Pokerspieler kennt den Unterschied zwischen einer Starthand, mit der man etwas anfangen kann und einer Hand, die man einfach nur weglegen sollte. Aber auch ein guter Spieler wird manchmal mit einer Hand ins Rennen gehen, die man nur als schlecht bezeichnen kann. Das ist nicht unbedingt eine schlechte Entscheidung. Doyle Brunson ist sogar berühmt dafür. Aber wenn Sie das zu oft machen, werden Sie den Preis dafür bezahlen. Bevor Sie es wissen, werden Sie plötzlich auf einen minimalen Stack starren und sich wundern, wo all Ihre Chips denn hin sind.

Überlegen Sie sich einmal folgendes: Haben Sie schon des öfteren Online Poker Seiten nach Fischen durchsucht? Sie wissen schon, diese netten Zeitgenossen, die einfach sorglos Poker spielen und Ihnen förmlich Ihre Chips aufdrängen und Ihre Bankroll um jeden Preis füttern wollen? Nun, wenn Sie sich ablenken lassen und nicht auf Ihr eigenes Spiel und Ihren eigenen Chip Stack konzentrieren, sind sie genau so ein Fisch für Ihre Gegner.

Geduld und Disziplin – man kann es gar nicht oft genug sagen. Geduld und Disziplin sind die Grundsteine und die am häufigsten gebrauchten Wörter, wenn man den emotionalen Grundzustand erfolgreicher Pokerspieler beschreibt. Dazu gehört aber auch, daß Sie die entsprechende Konzentration aufbringen und die Fähigkeit trainieren, diese Konzentration auch über längere Zeiträume aufrecht zu erhalten. Wenn Sie bei einem Turnier die ersten 3 Stunden konzentriert und erfolgreich spielen, aber noch vor den Geldrängen diese Aufmerksamkeit wieder verlieren, hilft Ihnen das auch nichts.

Sie benötigen Konstanz, um ein erfolgreicher Pokerspieler zu werden. Passen Sie beim Pokern immer gut auf, halten Sie die Augen offen und lassen Sie sich am Pokertisch niemals ablenken.

Pokerstrategie für fortgeschrittene Pokerspieler – 3 wichtige Aktionen im Poker

Ein Pokerspiel wird nicht durch die Karten in der Hand entschieden sondern durch den Spieler, der seinen Gegnern einreden kann, er hätte die beste Hand. Um das zu erreichen, nutzen wir einen Griff in die Trickkiste unserer Pokerstrategie.

Es gibt eine Reihe von Aktionen, die man im Laufe einer Hand setzen kann. Sie können diese Möglichkeiten dazu nutzen, Ihrem Gegner vorzugaukeln, Sie hätten die stärkere Hand – oder aber, Sie täuschen Schwäche vor, wenn Sie genau wissen, daß Sie ihn mit Ihren Karten schlagen werden.

Ich will auf drei der wichtigsten Aktionen am Pokertisch eingehen, die Ihnen bei diesem Vorhaben sehr behilflich sein werden. Wir werden über Float, Check-Raise und Post Oak Bluff reden.

Float – wir stehlen uns den Pot

Der Zweck eines Float Moves ist das Stehlen des Pots. Das ist so wie das Stehlen der Blinds nur eben zu einem etwas späteren Zeitpunkt, um den Profit zu maximieren. Ein Float kann auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden: Entweder vor oder aber nach dem Flop.

Das Anwenden des Floats nach dem Flop ist üblicher, da es sich um einen ganz klaren und simplen Bluff handelt. Sie floaten durch die Hand (bleiben also passiv), limpen bzw. machen Calls vor dem Flop, eventuell auch noch nach dem Flop. Wenn Ihnen dann die Größe des Pots zusagt und bisher noch niemand aggressiv aufgetreten ist, schlagen Sie zu! Erhöhen Sie deutlich und schnappen sich den Pot.

Der Pre-Flop Float wirkt am besten, wenn Sie von vornherein eine Hand haben, mit der Sie etwas anfangen können. Im mindesten Fall ein solides Draw Szenario. Es erfordert auch eine gute Position auf Ihre Gegner. Wenn viele Gegner im Pot verbleiben, werden wir im Normalfall nicht versuchen, den Pot zu stehlen – es sei denn, alle Gegner limpen lediglich. Dann kann uns ein hoher Raise einen Haufen Chips einbringen. Wenn jedoch ein Gegner sich auf Ihren Raise einläßt und unbedingt den Flop sehen will, haben Sie zumindest eine passable Hand und können mit ein wenig Glück am Flop eine gute Situation vorfinden.

Der größte Vorteil beim Float ist, daß wir nur sehr wenig investieren müssen, bevor wir unseren großen Raise setzen. Wenn Sie also stattdessen doch lieber die Karten weglegen, weil die Situation nicht den idealen Umständen entspricht, haben Sie nur sehr wenige Chips am Tisch gelassen.

Check-Raise – wir machen Druck

Eine der bekanntesten und sehr gefürchteten Aktionen, die Sie als Pokerspieler ausführen können, ist der Check-Raise. Das Problem für Ihre Gegner besteht darin, daß sie nicht wissen, wann ein Check-Raise erfolgen könnte. Und wenn sie vermuten, daß Sie einen Check-Raise machen könnten, kann es dazu führen, daß Ihre Gegner bei einer guten Hand zu wenig setzen oder gar nur einen Check machen, wenn sie stattdessen einen ganzen Haufen Chips zur Tischmitte schieben hätten sollen.

Die Idee hinter einem Check-Raise ist sehr simpel. Wenn Sie eine wirklich starke Hand halten, checken Sie einfach nach dem Flop weiter bis zu Ihrem Gegenspieler. Dadurch signalisieren Sie eine entsprechend schwache Hand, die am Flop nicht getroffen hat.

Ihr Gegner wird nun idealerweise versuchen, Sie durch einen Einsatz vom Tisch zu nehmen, da er vermeiden will, daß Sie vielleicht am Turn oder River Ihren Draw treffen. Daraufhin können Sie mit einem heftigen Re-Raise kontern. Entweder wird er nun seine Karten ablegen (die korrekte Aktion aus seiner Sicht) oder versuchen, seine Chips zu verteidigen und einen Call bzw. ein weiteres Re-Raise machen (die falsche Aktion). In jedem Fall gewinnen Sie und vermehren Ihren Chipstack.

Post Oak Bluff – wir bluffen mit Verzögerung

Der Post Oak Bluff ist ein stark verzögerter Bluff mit einer schlechten Hand. Alles, was Sie dazu benötigen, ist ein niedriger Einsatz Ihrerseits am River, der ungefähr 25% des Pots beträgt. Ihr Gegner wird das als eine typische Value Bet sehen, also einen genau berechneten Einsatz, der dazu dienen soll, Ihren Gegner im Pot zu halten und zum Call zu bewegen, damit Sie beim Showdown noch mehr Chips aus der Hand erhalten.

In diesem Fall handelt es sich aber um einen reinen Bluff, was für Ihren Gegner bedeutet, daß er genau aufpassen muß. Wenn Sie gegen einen Anfänger oder einen loose Player (also einen lockeren Pokerspieler, der gerne auch einmal gegen alle Wahrscheinlichkeiten bietet) spielen ist jedoch Vorsicht geboten – diese Spieler werden immer einen Call machen. Ihr Gegner muß ein Pokerspieler sein, der eine Value Bet als solche erkennt, wenn er sie sieht.

Pokerstrategie für fortgeschrittene Pokerspieler – Lernen abseits der Pokertische

Wenn Sie ein guter und ernsthafter Pokerspieler werden wollen, sollten Sie sich des öfteren mit anderen fortgeschrittenen Pokerspielern treffen bzw. unterhalten. Sie wären vielleicht überrascht, wie viel Sie von anderen Spielern durch Gespräche lernen können. Vor allem, wenn diese besser sind als Sie. Sehr oft können durch Diskussionen gute Pokerstrategien weiter entwickelt werden, besser als bei einem tatsächlichen Spiel.

Sie können beim Spielen gegen stärkere Gegner viel lernen, aber kein Spieler wird seine eigenen Geheimnisse und Taktiken bekannt geben, wenn sie gerade versuchen, Ihren Chip Stack an sich zu reißen. Wenn Sie stattdessen bei ein paar Getränken miteinander ins Gespräch kommen, können Sie mit Sicherheit viel mehr Informationen bekommen.

Sehr erfahrene Pokerspieler können sehr gut auf die Hände ihrer Gegner schließen und sogar oft exakt erraten, welche Karten diese in der Hand halten, wenn sie besonders aufmerksame Beobachter sind. Wenn Sie beispielsweise Daniel Negreanu bei diversen High Stakes Poker Events beobachtet haben, werden Sie sich vielleicht schon darüber gewundert haben, ob er einen sechsten Sinn besitzt. Er schafft es sehr oft, die Karten seiner Gegner mit absoluter Sicherheit einzuschätzen. Das hat allerdings nichts mit irgendwelchen übersinnlichen Fähigkeiten zu tun.

Wenn Sie gegen einen Pokerspieler mit solchen oder ähnlichen Fähigkeiten spielen sollten, laden Sie ihn doch einfach nach dem Spiel zu einem Drink an der Bar ein. Im Normalfall sollten Sie nicht mit der Tür ins Haus fallen und das Thema direkt ansprechen, aber wenn Sie einfach ein ganz normales Gespräch über Poker führen, können Sie auch diverse Situationen und Hände am Tisch ansprechen, um ein wenig über die Techniken und Strategien ihres neuen Kumpanen zu erfahren.

Primär sollten Sie versuchen, heraus zu finden, wo Sie Ihre Fehler gemacht haben. Und wenn Sie eine schlechte Entscheidung getroffen haben, was wäre die richtige Entscheidung gewesen? Wenn der Gegenspieler Ihre Hand richtig gedeutet hat, was hat Sie verraten? Auf diese Fragen wird Ihnen Ihr Gesprächspartner auch durchaus lieber antworten als auf Fragen, die sich direkt auf seine Strategie und sein Spiel beziehen. Passen Sie genau auf und versuchen Sie aus dem Gespräch möglichst viel zu lernen – und versuchen Sie auch, diese Informationen bei Ihrem nächsten Spiel (und allen anderen Spielen in Zukunft) anzuwenden.

Natürlich ist es nicht immer so einfach, Informationen zu bekommen. Jeder Pokerspieler ist ein wenig anders, manche sind offener, andere verschlossener. Daniel Negreanu beispielsweise ist bekannt als einer der offensten und gesprächigsten Pokerspieler in diesem Geschäft und teilt seine Pokerstrategien und seinen Rat mit beinahe jedem, der an Poker interessiert ist und mit ihm ein gutes Gespräch anfangen kann.

Andere Spieler, wie ein Phil Ivey, sind deutlich reservierter und sehr sorgsam, wenn es um das Offenbaren ihrer Geheimnisse geht. Von solchen Spielern werden Sie in Gesprächen wenig lernen – wenn Sie also solch einen Spieler identifizieren, verschwenden Sie nicht Ihre Zeit mit einem Gespräch. Es sei denn, Sie wollen lieber über Gärten, Autos oder Briefmarken reden.

Was aber wenn Sie ein online Pokerspieler sind? Es ist nicht sehr leicht oder üblich, abseits des virtuellen Pokertischs eine dauerhafte Konversation mit einem früheren Gegenspieler zu haben. Aber einige Poker Seiten bieten auch Sessions, bei denen Sie mit Pokerprofis chatten können. Der Vorteil ist, daß Sie im Normalfall nicht direkt gegen diese Profis spielen werden, dadurch werden sie durchaus diverse Tipps und Ratschläge geben, die Ihnen weiterhelfen können.

Wenn Sie gewillt sind, ein wenig Geld auszugeben, können Sie auch einer der besseren Pokertraining Schulen beitreten, um von Pokerprofis Tipps zu erhalten. Es gibt diverse qualitativ hochwertige Pokerschulen im Internet. Um wieder zu Daniel Negreanu zu kommen: Er bietet beispielsweise auf PokerVT eine Menge an Pokerstrategien und Tipps an. Das beinhaltet auch Video Tutorials von Echtgeldspielen, bei denen er gegen andere Leute spielt und erklärt, worauf er achtet, warum er was macht und wie er Situationen zu seinem Vorteil nutzt.

Pokerstrategie für fortgeschrittene Pokerspieler – Statistik der Gewinne & Verluste

Heute wollen wir uns um einen der am meisten vernachläßigten Aspekte bei den Pokerstrategien für bereits etwas fortgeschrittene Spieler kümmern: Das genaue (und ehrliche) Beobachten und Festhalten der eigenen Erfolge bei verschiedenen Pokerspielen und Stakes. Wenn Sie genau dokumentieren, bei welchen Spielen und bei welchen Limits Sie welchen Erfolg haben, können Sie bald feststellen, wo Ihr spezieller Bereich ist, in dem Sie den meisten Erfolg haben. Dadurch können Sie Ihre Gewinne maximieren und bald konstant positiv aussteigen.

Die meisten Pokerspieler halten sich lediglich zwei Zahlen vor Augen: Der Geldbetrag, mit dem man sich an den Tisch gesetzt hat und der Geldbetrag, mit dem man den Tisch verläßt. Sie setzen sich beispielsweise mit €30 an den Tisch und verlassen ihn mit €50. Sie haben folglich Profit gemacht – wie schön. Aber wie lange haben Sie dazu gebraucht? Welches Spiel haben Sie gespielt? Bei welchen Stakes? Sie erinnern sich vielleicht am nächsten Tag noch an diese Details, während Sie Ihren Freunden stolz von Ihrem Erfolg erzählen. Aber eine Woche später?

Nehmen wir einmal an, Sie spielen bei einem €1/€2 Hold’em für eine Stunde und enden mit einem Profit von €20. Danach spielen Sie ein €5/€10 FL Hold’em für vier Stunden und gewinnen €50. Auf den ersten Blick mag der Erfolg beim €5/€10 FL Holdem nun sehr schön erscheinen, aber pro Stunde gerechnet waren Sie beim €1/€2 Hold’em erfolgreicher.

Wenn Sie Ihre Statistiken genau notieren und mitverfolgen, können Sie in Zukunft die besten Spiele, die besten Limits und Stakes für Ihren Spielstil erkennen. Sie werden in der Lage sein, Ihre Stärken und Schwächen genau zu analysieren und dementsprechend Situationen und Spiele zu vermeiden, in denen genau diese Schwächen zum Problem werden könnten.

Was benötigen Sie?

Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, um Ihre Statistik beim Poker festzuhalten. Solange Sie auf die eine oder andere Weise die essentiellen Informationen festhalten, sodaß Sie sie jederzeit einsehen und verstehen können, machen Sie es richtig. Manche Spieler schwören auf einen ganz simplen Block (ja, aus Papier – die gibt es noch), auf dem Sie Ihre Statistiken dokumentieren. Andere verwenden gut organisierte und ausgeklügelte Spreadsheets in Excel oder ähnlichen Programmen. Und sehr viele wollen diesen Vorgang weitestgehend automatisieren und verwenden dazu die entsprechende Poker Tracking Software.

Was sollten Sie aufzeichnen?

Folgend eine Liste an Daten, die Sie unbedingt nach jeder Poker Session notieren sollten:

  • Datum der Session
  • Anfang der Session (Uhrzeit)
  • Ende der Session (Uhrzeit)
  • Gespielte Limit/Stakes
  • Bankroll zu Beginn
  • Bankroll zu Ende

Sie können sich dazu entschließen, mehr Informationen festzuhalten, das kann nie ein Fehler sein. Wenn Sie beispielsweise mehrere Poker Seiten frequentieren, halten Sie zusätzlich fest, bei welchem Poker Seite Sie gespielt haben. Vielleicht spielen Sie gerne verschiedene Varianten von Poker, nicht nur das populäre und mittlerweile standardmäßige Texas Hold’em. Auch das wäre sehr wichtig in Ihren Statistiken. Genau wie die Tatsache, ob es ein No Limit, Fixed Limit oder Pot Limit Spiel war.

Das Lesen und Interpretieren der Resultate

Wie Sie sicher erahnen werden, wird es einige Zeit dauern, bis Ihre Statistiken eine gewisse Aussagekraft erreicht haben. Ich empfehle Ihnen, Ihre Informationen Monat für Monat miteinander zu vergleichen, da Sie dabei eine Menge an verschiedenen Daten mit unterschiedlichen Resultaten haben sollten. Umso größer die Unterschiede zwischen den verschiedenen Spielvarianten und Limits, desto mehr können Sie von solchen Statistiken und Vergleichen profitieren.

Sie sollten auch unbedingt eine Gesamtbilanz führen, bei der Sie gewissenhaft und ehrlich Ihre Profite und Verluste aufzeichnen, angefangen von dem Tag, an dem Sie mit Ihren Aufzeichnungen begonnen haben. So können Sie erkennen, ob Sie Ihr Hobby insgesamt Geld kostet oder ob es Ihnen Gewinne beschert.

Viele Hobbyspieler haben kein Problem damit, wenn Sie beispielsweise im Monat €50 liegen lassen, weil Ihnen das Spiel Spaß macht und sie das Geld dafür beiseite gelegt haben. Wenn es aber gewisse Grenzen erreicht, die weh tun, sollte man die Konsequenz ziehen und entweder geringere Limits oder generell weniger spielen.

Aber seien wir ehrlich: Wir alle wollen lieber Geld gewinnen als verlieren, egal wie gut uns das Pokerspiel als solches gefällt. Aus exakt diesem Grund ist das Dokumentieren der eigenen Stärken und Schwächen sehr wichtig. Und genau das erlaubt uns unsere Statistik. Durch sie können wir unsere Stärken gezielt einsetzen und unseren Profit maximieren, während wir unsere Verluste minimieren. Das ist das Hauptziel aller Pokerstrategien.

Pokerstrategie für fortgeschrittene Pokerspieler – Allgemeines

Wenn Sie einmal die grundlegendsten Pokerstrategien gelernt und verinnerlicht haben, werden Sie schon bald in der Lage sein, Ihr Spiel auf das nächste Niveau zu heben. Max Poker Bonus hat für Sie eine Pokerstrategie für fortgeschritten Spieler zusammengestellt, die sich mit genaueren Beobachtungen am Pokertisch als auch möglichen Ablenkungen bei Live und Online Poker beschäftigt, Ihnen beim sogenannten Multi-Table Spiel helfen soll und Ihnen neue Wege aufzeigt, wie Sie Ihr Pokerspiel weiter verbessern können.

Verfolgen Sie Ihren Fortschritt

Jedes Pokerspiel, an dem Sie teilnehmen, ermöglicht es Ihnen, mehr über sich selbst als Pokerspieler zu erfahren. Indem Sie Ihre Spiele und Aktionen möglichst genau dokumentieren, finden Sie mehr über Ihr eigenes Spiel heraus als Ihnen vorher jemals bewußt war. Einerseits lernen Sie mehr über Ihr eigenes Verhalten am Pokertisch, andererseits aber vor allem, welche Situationen und Spiele für Sie profitabel sind und welche nur an Ihrem Chip Stack und Ihrer Bankroll nagen. Durch einfaches Aufzeichnen der grundlegendsten Informationen Ihrer Cash Game Sessions werden Sie innerhalb relativ kurzer Zeit sehr klar erkennen können, welche Spielvarianten/Limits/Stakes für Ihre Bankroll die besten Ergebnisse bringen.

Ablenkungen am Pokertisch

Wenn Sie ein ernsthafter Pokerspieler sein oder werden wollen, benötigen Sie Disziplin wie ein Profi. Lassen Sie sich niemals ablenken. Konzentrieren Sie sich immer darauf, was gerade am Tisch passiert. Sie sollten Ihre Gegner so schnell wie möglich einschätzen können und diese Konzentration ständig aufrecht erhalten, um alle Schwächen zu erkennen und auszunützen. Nur den Beobachter zu spielen, reicht auch nicht aus. Wenn Sie zu viel Call-Fold spielen, werden Sie plötzlich überrascht feststellen, daß Sie auf einmal kaum mehr Chips am Tisch haben.

5 Multi-Tabling Tipps

Mit steigender Spielpraxis und einer soliden Pokerstrategie kann es durchaus passieren, daß Sie sich unterfordert und etwas gelangweilt fühlen, wenn Sie nur an einem Pokertisch spielen. Vor allem, wenn es ein reguläres, tightes Spiel ist. Glücklicherweise erlauben es Ihnen mittlerweile wohl schon alle Online Poker Seiten, an mehreren Tischen gleichzeitig zu spielen. Durch Multi-Table Poker können Sie einerseits Ihre Gewinne vervielfachen und andererseits das sonst oft lästige Warten bis zur nächsten guten Starthand überbrücken. In diesem Abschnitt werden wir Ihnen 5 wichtige Tipps für Multi-Tabling geben.

Verbessern Sie Ihr Spiel durch TV Poker

Wenn Sie Poker mögen, ist es ziemlich wahrscheinlich, daß Sie auch gerne Poker Profis bei High Stake Ring Games zusehen werden und solche großen Turniere wie die World Series of Poker interessiert verfolgen werden. Schauen Sie sich solche Poker Events aber nicht nur zur Unterhaltung an. Nützen Sie die großartige Gelegenheit und lernen Sie von den Profis, während diese an den Tischen sitzen und in kleinen Happen Ihre Geheimnisse preis geben. Die Tatsache, daß Sie die Pocket Cards der Spieler kennen, hilft immens dabei, zu verstehen, warum wer was macht, was funktioniert und was nicht. Es erlaubt Ihnen, die Motivation hinter gewissen Aktionen zu erkennen. Und mit Erfahrung können Sie einiges davon für Ihr eigenes Spiel ableiten.

Erkennen Sie Poker Tells und verwenden Sie sie

Jeder Pokerspieler war einmal ein Anfänger. Vielleicht empfinden Sie sich noch immer als Pokerneuling, vielleicht schon als fortgeschrittenen Pokerspieler – ganz egal, wie gut Sie tatsächlich sein mögen, es wird Zeit, sich mit dem eigenen Spiel zu beschäftigen und einen genauen Blick auf Ihr früheres und momentanes Pokerspiel zu werfen. Welche Tells geben Sie, wie reagieren gute und erfahrene Pokerspieler darauf? Wenn Sie unabsichtlich solche Tells abgeben, können Sie sie mit ein wenig Übung auch sehr bewußt an den Tag legen, um Ihren Gegnern eine falsche Situation vorzutäuschen. Verwenden Sie Psychologie aktiv und bewußt, um einen Vorteil zu erlangen.

Pokerstrategie für Anfänger – Bankroll

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Anfänger beim Pokern leider völlig außer acht lassen, ist das Bankroll Management. Leider gibt es sogar fortgeschrittene Spieler, ja sogar Profis, die sich dieses Konzept nie angeeignet haben. So mancher Profi befand sich plötzlich vor dem Bankrott, wenn er keine Sponsordeals oder gute und reiche Freunde hatte, die ihm bis zum nächsten großen Gewinn aushelfen konnten.

Sie müssen gerade als Anfänger sehr schnell begreifen, daß Ihre Bankroll – also das Geld, daß Sie auf Ihrem Spielerkonto haben – spielbestimmend ist. Sie ist der wichtigste Faktor, an Ihrer Bankroll lassen sich Ihre Erfolge ablesen – ebenso die Mißerfolge. Ihre Bankroll bestimmt, welche Limits und Blinds Sie spielen dürfen. Deshalb müssen Sie stets wissen, wie groß Ihre Bankroll eigentlich ist.

Als Pokeranfänger sollten Sie einen sehr konservativen Spielstil haben, das gilt auch für den Umgang mit Ihrer Poker Bankroll. Ich empfehle meinen Bekannten immer, niemals mehr als 10% der Bankroll an den Pokertisch mitzunehmen. Max hat in unserem Pokerstrategie Blog früher bereits ausführlich über Chris Ferguson’s Bankroll Management geschrieben. Chris Ferguson ist in diesem Fall noch vorsichtiger und rät beispielsweise dazu, maximal 5% der Bankroll an den Tisch mitzunehmen.

In jedem Fall sind wir wie schon erwähnt konservativ und das aus gutem Grund. Wir wollen nicht unser gesamtes Geld, das wir zum Pokern zur Seite gelegt haben, in wenigen Stunden verlieren und dann mit leeren Händen da stehen. Die Größe unserer Bankroll gibt vor, wo wir spielen dürfen. Und diese Regel erlaubt es uns, unser Spiel zu entwickeln, während wir nur relativ kleine Beträge verlieren oder gewinnen.

Welche Spiele darf ich spielen?

Wir haben für uns nun beschlossen, 10% unserer Bankroll an den Tisch zu nehmen. Wenn es sich dabei um einen Fixed Limit Tisch handelt, sollten Sie nun zumindest den hundertfachen Big Blind am Tisch haben. Bei No Limit Spielen sogar den vierhundertfachen Big Blind.

Beispiel: Ein Spieler mit einer Bankroll von $1.000 sollte nicht mehr als maximal $100 an den Tisch mitnehmen. Das bedeutet, daß er entweder ein $0,50/$1 Fixed Limit Hold’em spielen darf (oder alles darunter) bzw. ein $0,10/$0,20 No Limit Hold’em (oder geringere Blinds).

Wenn Sie jetzt nicht unbedingt so viel Geld für das Pokern aufbringen wollen, daß Sie gleich bei den angesprochenen Limits spielen können, verzweifeln Sie nicht. Wenn Sie nur eine $100 Bankroll haben, wählen Sie dementsprechend die kleinsten Limits, die Sie finden können und bleiben dort, bis Sie Ihre Bankroll entsprechend aufgebaut haben. Werden Sie keinesfalls ungeduldig oder übermütig!

Wenn Sie erst einmal Erfahrung beim Pokern sammeln, werden Sie schon bald bemerken, wie viel Chips Sie tatsächlich brauchen, um die Varianz im Spiel zu kompensieren. Wenn Sie ein vorsichtiger Spielertyp sind und tight spielen, sollte Ihr Chip Stack generell weniger stark schwanken als bei einem Spieler, der loose spielt und des öfteren mal einen Rückschlag in Form von vielen verlorenen Chips hinnehmen muß, wenn er einer starken Hand hinterher läuft. Wenn Sie passiv spielen, werden Sie die starken Schwankungen im Chip Stack vermeiden, die ein aggressiver Spieler erfahren wird.

Bankroll Richtlinien sind bei einer Pokerstrategie für Anfänger in erster Linie dazu da, um den Spieler davor zu schützen, schon bald ohne Geld da zu stehen. Sie sollen in Ruhe in der Lage sein, die Varianzen im Spiel bei verschiedenen Spielarten und Limits kennen zu lernen und abzuschätzen. Von dort ausgehend, können Sie Ihre persönliche Bankroll Strategie entwickeln, die auf Ihrer Erfahrung beruht.

Wenn Ihnen Ihre so aufgebaute Bankroll dann einmal den Sprung zum nächst höheren Limit erlaubt, besinnen Sie sich Ihrer Anfängerstrategie, während Sie sich vorsichtig an das neue Spielniveau heran tasten. Mit steigendem Blindlevel werden auch die Gegner dementsprechend besser. Vergessen Sie nie die grundlegenden Taktikelemente in Ihrer Pokerstrategie: Seien Sie ein aufmerksamer Spieler mit entsprechendem Bankroll Management, beobachten Sie Ihre Gegner und erkennen Sie Verhaltensmuster.

Pokerstrategie für Anfänger – Aufmerksamkeit und Konzentration

Aufmerksamkeit und Konzentration sind vermutlich die wichtigsten Aspekte in jeder Pokerstrategie. Das gilt für Anfänger ganz besonders, weil sie oft dazu neigen, ihr Hobby nebenher zu betreiben. Daneben läuft dann vielleicht der Fernseher, sucht man nach Zigaretten, plaudert am Telephon, ärgert sich über die Katze, die über die Tastatur läuft, … Daß das nicht gut gehen kann, sollte nicht überraschen. Also entweder sind Sie bei der Sache oder Sie lassen es lieber sein. Es sei denn, es macht Ihnen nichts aus, Ihr Geld her zu schenken. Dann empfehle ich aber eher irgendwelche humanitären Einrichtungen.

Natürlich sind Bankroll Management und das Beachten des Chip Stacks ebenfalls sehr wichtig, weil Sie ohne diese beiden Dinge sehr schnell herausfinden werden, daß Sie schon bald wieder Geld auf Ihr Spielerkonto einzahlen müssen. Nehmen Sie sich gerade das Bankroll Management wirklich zu Herzen!

Zurück zum eigentliche Thema des heutigen Artikels: Aufmerksamkeit. Beobachten Sie beim Spiel stets Ihre Gegner, um Verhaltensmuster zu erkennen, die Stärke ihrer Hände abschätzen zu können und Ihr eigenes Spiel dementsprechend anzupassen! Wenn Sie einmal den Spielstil eines Gegners erkannt und zugeordnet haben, werden Sie sich viel leichter tun, einen Bluff zu erkennen. Sie werden auch Ihrerseits viel besser und effektiver bluffen können.

Lernen Sie, im Verlauf eines Spiels Ihre Gegner der Einfachheit willen in gewisse vordefinierte Kategorien einzuteilen. Spielt jemand tight, spielt er loose? Ist er aggressiv oder eher passiv? Handelt es sich um einen Maniac? Spielt jemand öfters on tilt?

Welche Kategorien gibt es?

Die Begriffe tight (vorsichtig) und loose (locker) beziehen sich auf die Häufigkeit, mit der ein Spieler eine schwache Hand ablegt. Jemand der tight spielt, wird seine Hand oft schon vor dem Flop weglegen, wenn er in einer frühen Position sitzt – es sei denn, er hat eine wirklich starke Hand.

Bluffs von tighten Spielern kommen fast ausschließlich aus späten Positionen, zumeist mit einer mittelmäßigen Hand, die also auch noch einigermaßen gute Chancen hat, den Pot tatsächlich zu gewinnen, falls der Bluff daneben geht. Extrem vorsichtige Spieler werden sogar niemals bluffen. Lockere Spieler hingegen werden häufig im Spiel bleiben, selbst wenn Sie eine schwache Hand haben. Sie werden versuchen, möglichst oft den Flop und vielleicht auch noch Turn und River zu sehen, in der Hoffnung, vielleicht doch noch eine gute Hand zu bekommen.

Die Begriffe aggressiv und passiv bezeichnen das Wettverhalten von Pokerspielern. Spieler, die oft und gerne den ersten Einsatz machen oder erhöhen, werden als aggressiv eingeteilt. Wenn jemand jedoch sehr oft nur mitgeht oder eine Value Bet setzt (oder aber die Karten ablegt), gilt er als passiv. Aggressive Spieler versuchen generell, jeden anderen Spieler am Tisch dazu zu bringen, die Karten wegzulegen während ein passiver Spieler versuchen wird, genau das zu vermeiden, indem er bei einer starken Hand immer höchstens so viel bietet, wie er meint, daß seine Gegner zu zahlen bereit sind.

Wenn Sie sich die Zeit nehmen, den Spielstil Ihres Gegners zu analysieren, werden Sie schon bald ein Verhaltensmuster erkennen können. Ein lockerer, aggressiver Spieler wird oft bluffen. Und auch wenn er öfters dem Gegner Chips überlassen wird, gewinnt er diese auch in großem Stil wieder zurück, wenn er einmal eine starke Hand trifft, weil jeder glauben wird, daß er wieder einmal blufft. Wenn Sie diesen Spieler genauer beobachten, finden Sie vielleicht einen sogenannten Tell, der Ihnen verrät, wann er tatsächlich eine starke Hand hält. In diesem Fall wissen Sie, wann Sie abkassieren können und wann Sie besser Ihre Karten ablegen sollten.

Ein vorsichtiger, passiver Spieler wird selten erhöhen und im Normalfall seine Karten ablegen, wenn er der Meinung ist, daß seine Hand nicht stark genug ist. Er wird auf diese Art und Weise langsam aber kontinuierlich Chips ansammeln, weil er die Odds und Wahrscheinlichkeiten ausspielt. Sie werden solch einen Spieler leichter durch Bluffs zum Aufgeben zwingen können – aber seien Sie auf der Hut, wenn er Ihren Bluff durchschaut.

Jeder Spieler wird einen unterschiedlichen Spielstil und eine andere Pokerstrategie an den Tag legen. Es gibt viele verschiedene Grade von passiv, aggressiv, tight und loose. Manche Spieler sind kaum einzuordnen, sie spielen fast unvorhersagbar. Passen Sie bei jeder einzelnen gespielten Hand gut auf – gehen Sie nicht in der Zwischenzeit Kaffee machen. Jede Information, die Sie sammeln können, gibt Ihnen mehr Einsicht und Aufschluß bei der nächsten Hand. Ganz besonders interessant ist es natürlich, wenn es zu einem Showdown kommt. Passen Sie hier besonders auf, denn hier erfahren Sie, mit welchen Karten der jeweilige Spieler bereit war, bis zum Ende zu spielen.

Pokerstrategie für Anfänger – Odds

Eine grundlegende Kenntnis der Poker Odds wird neuen Pokerspielern bei ihrer Pokerstrategie für Texas Hold’em einen beträchtlichen Vorteil bringen. Die Fähigkeit, Hand Odds und Pot Odds zu berechnen, erlaubt es Ihnen, Ihr Spiel entsprechend der Wahrscheinlichkeiten und Statistiken auszurichten und dauerhaft erfolgreich zu spielen.

Pot Odds

Wenn Sie bereits den Blogartikel Pokerstrategie für Anfänger – Outs gelesen haben und dementsprechend gelernt (und geübt) haben, Ihre Outs richtig zu bestimmen, können Sie den nächsten Schritt wagen und sowohl die Hand Odds als auch die Pot Odds berechnen.

Als Pot Odds bezeichnet man einfach das Verhältnis der Höhe des Pots zur Höhe des Einsatzes, den Sie benötigen, um im Spiel zu bleiben. Dazu müssen Sie bei weitem kein Mathematikgenie sein, Sie müssen lediglich einer sehr simplen Formel folgen.

Beispiel: Im Pot befinden sich $45, Ihr Gegner bietet $5 und bringt somit den Pot auf eine Höhe von $50. Sie müßten nun also $5 bezahlen, um die nächste Karte zu sehen und die Chance zu haben, diese $50 zu gewinnen. Das bedeutet also, daß Ihre Pot Odds 50:5 sind oder 10:1, wenn wir der Einfachheit willen durch unseren Einsatz dividieren.

Hand Odds

Jetzt berechnen wir die Hand Odds, also die Wahrscheinlichkeit, daß wir unsere Hand treffen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Odds zu berechnen. Nachdem wir uns hier in der Pokerstrategie für Anfänger befinden, werden wir eine sehr vereinfachte Formel verwenden, da das Ergebnis nahe genug an dem der korrekten, jedoch aufwändigeren Formel liegt. Details hierzu finden Sie auch bei unserer Infoseite über Odds und Outs.

Um es uns ganz leicht zu machen, müssen wir lediglich die Anzahl an Outs mit 2 multiplizieren, um unsere prozentuelle Chance zu errechnen, mit der nächsten Karte eben eines dieser Outs zu treffen. Wenn Sie 10 Outs haben, haben Sie eine 20% Chance, daß die nächste Karte Ihre Hand verbessert. Wenn Sie diese Zahl wiederum in ein Verhältnis umwandeln wollen, subtrahieren Sie Ihre Prozentzahl von 100 und stellen Sie sie der resultierenden Zahl gegenüber. In unserem Fall: 100 – 20 = 80, also eine Rate von 80:20 – Mißerfolg:Erfolg – oder nach der Division durch 20 auch einfach 4:1. Ihre Hand Odds betragen also 4:1.

Fassen wir zusammen:

  • Outs x 2 = % Wahrscheinlichkeit auf Erfolg mit der nächsten Karte
  • 100 – % Wahrscheinlichkeit auf Erfolg = % Wahrscheinlichkeit auf Mißerfolg
  • %Mißerfolg / %Erfolg = Mißerfolgsrate : 1 (Hand Odds)

Abwägen der Odds

Warum tun wir uns die ganze trockene Rechnerei eigentlich an? Wie bei allem gilt auch hier: Um unsere Pokerstrategie und unser Pokerspiel zu verbessern und öfter zu gewinnen als zu verlieren. Und im konkreten Fall gilt hier: Um bestimmen zu können, ob es auf lange Sicht gesehen profitabel ist, einen bestimmten Einsatz zu bringen.

Im oberen Beispiel hätten wir beim $45 und der $5 Wette unseres Gegners wie schon besprochen 10:1 Pot Odds. Wenn die Pot Odds höher sind als die Hand Odds, werden wir statistisch gesehen auf Dauer profitabel spielen und gewinnen – selbst wenn wir diese eine Hand dennoch verlieren sollten.

Unser Hand Odds Beispiel von oben ergab bei einer 10-Outs Hand eine Rate von 4:1 Hand Odds. In anderen Worten sagt uns dieses Verhältnis, daß Sie diese Hand jedes fünfte mal gewinnen werden, weil Sie statistisch gesehen jedes fünfte mal ein Out treffen werden. Wenn Sie nun jede 4:1 Hand bei Pot Odds von 10:1 ausspielen, werden Sie im Endeffekt gewinnend spielen – egal wie nun die einzelne Hand tatsächlich enden mag.

Wenn die Pot Odds hingegen 3:1 und Ihre Hand Odds 5:1 sind, werden Sie im Falle eines Calls auf Dauer Geld verlieren. Der Profit dieses Pots steht in unserem Beispiel in keinem Verhältnis zum Wert des Wetteinsatzes. Sie werden diese Hand statistisch gesehen nur jedes sechste mal gewinnen und fünf mal verlieren – somit bräuchten Sie zumindest Pot Odds von 5:1 um wenigstens ohne Verlust da zu stehen.

Viele Pokerstrategie Artikel empfehlen Spielern, Ihre Hand Odds nach dem Flop dahingehend zu berechnen, daß Sie sowohl Turn als auch River einbeziehen anstatt sich nur auf die folgende Karte zu konzentrieren, so wie wir das in diesem Artikel gemacht haben. Dazu müssen Sie lediglich die Outs mit 4 statt 2 multiplizieren. Das ist schön und gut, wenn Sie einfach wissen wollen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, eine bestimmte Hand mit den nächsten beiden Karten zu erhalten. Das Ganze wird jedoch zu einem Problem, wenn Sie diese Wahrscheinlichkeit mit den Pot Odds kombinieren.

Eine Hand mit 5 Outs nach dem Flop hat Hand Odds von 4:1, wenn wir dazu beide noch folgenden Karten einbeziehen. Nur auf die nächste Karte bezogen haben wir jedoch Hand Odds von 8:1. Wenn wir nun bei dieser vermeintlichen 4:1 Hand nach dem Flop vor der Wahl stehen, den $10 Einsatz unseres Gegners bei einem bereits bestehenden Pot von $40 mit zu gehen (also 5:1 Pot Odds bei insgesamt $50 Pot), würden wir versucht sein, mit zu gehen.

Wenn wir nun aber am Turn nicht treffen und unsere Gegner wiederum $10 bietet (der Pot beträgt nunmehr $70 – $60 davon stammen aus der Vorrunde inklusive unseres Einsatzes), stehen wir plötzlich mit einer 8:1 Hand vor 7:1 Pot Odds. Die Wahrscheinlichkeit gebietet uns nun, unsere Karten abzulegen – eine Hand, für die wir gerade noch $10 gezahlt hatten.

Deshalb empfehle ich Ihnen sehr bewußt, für Ihre Entscheidung die Hand Odds lediglich für die nächste Karte in Betracht zu ziehen. Ganz egal ob es sich um Turn oder River handelt.

Pokerstrategie für Anfänger – Outs

Das Verständnis des Begriffs “Outs” und die Anwendung zur Berechnung der Odds und Wahrscheinlichkeiten wird Ihnen bei Ihrem Spiel und Ihrer Pokerstrategie außerordentlich behilflich sein. Mit ein wenig Zeit und intensivem Studium können Sie schon bald Ihr Spiel durch das korrekte Identifizieren der Outs auf den nächsten Level bringen.

Outs sind all jene für Sie noch verdeckten Karten, die Ihre Hand verbessern können, wenn Sie auf das Board gelegt werden. Beispielsweise gibt es von jeder Farbe 13 Karten im Kartendeck. Wenn Sie nun zwei Herz als Pocket Cards haben und der Flop weitere 2 Herz bringt, gibt es noch 9 Herzkarten. Das wären also 9 Outs in den verbleibenden 47 Karten, also eine 9 zu 47 Chance, daß Sie am Turn einen Flush erhalten. Warum 47 Karten? Sie kennen Ihre beiden Karten und die 3, die als Flop am Tisch liegen. Das sind also 5 der 52 Karten im Deck, die Sie kennen. Und 52 minus 5 sind eben 47.

Wenn wir Outs zählen, ist es empfehlenswert, mit den Outs zu starten, die uns die Nut Hand geben – also die bestmögliche Hand, die gebildet werden kann. Dazu müssen wir zuerst einmal den Flop analysieren und nach möglichen Flushs oder Straights Ausschau halten. Ein Royal Flush ist die höchste Hand im Poker, aber dementsprechend wenige Outs haben wir dafür bei Texas Hold’em. Nehmen wir einmal an, Sie halten A(h)-T(h) in der Hand und am Tisch liegen J(d)-J(h)-K(h). Es gibt genau ein Out für einen Royal Flush, nämlich Q(h). Es gibt noch weitere 8 Outs für einen Flush. Sie haben auch noch 3 Outs für eine reguläre Straße (nämlich eine der drei anderen Damen). Das sind insgesamt 12 Outs, die einen Drilling schlagen, falls jemand noch einen der beiden verbleibenden Buben in der Hand hält.

Seien Sie auf der Hut!

Natürlich können sich die Dinge schnell ändern und Sie müssen stets bedenken, was die beste Hand Ihrer Gegner sein könnte. Was passiert beispielsweise bei einem K(d) an Turn? Jemand könnte nun seinerseits auf einen Flush in Karo (Diamonds) warten und hat dafür genau so viele Outs wie Sie für Ihren Herz-Flush. Vielleicht hat er sogar die Chance auf eine Straight oder einen Royal Flush in Karo.

Oder was ist, wenn ein Gegner einen Buben oder König in der Hand hat? Dann müßten Sie jetzt schon ein Full House schlagen, da nun bereits 2 Könige und 2 Buben am Tisch liegen. Es ist sogar möglich, daß jemand vielleicht Quads (also 4 Karten desselben Wertes) trifft oder schon getroffen hat. Es gibt jetzt nur mehr ein einziges Out, das Ihnen erlaubt, diese Hände zu schlagen – die erwähnte Herz Dame, die irgendwo in diesen 46 Karten herumlungert, die Sie noch nicht gesehen haben.

In so einem Fall müssen Sie sich dann auf andere Aspekte Ihrer Pokerstrategie für Anfänger verlassen, um Ihre weitere Vorgehensweise zu bestimmen: Ihre Position, das Bietverhalten Ihrer Gegenspieler, die Größe Ihres Stacks, die Potgröße im Verhältnis zur Wetthöhe, …

Zu Beginn sollten Sie beim Pokerspiel alles so simpel wie möglich halten, vor allem Ihre Grundregeln. Das gilt auch für die Outs. Merken wir uns einige Faustregeln: Eine offene Straße (vier aufeinander folgende Karten, z.B. 6-7-8-9) gibt uns 8 Outs, 4 auf jeder Seite der potentiellen Straight. Eine sogenannte Gut-Shot Straight (eine Straße, auf die noch eine Karte irgendwo in der Mitte fehlt) hat genau 4 Outs. Wenn Sie nach dem Flop Three of a Kind (Drilling) besitzen, haben Sie 7 Outs; 6 auf ein Full House und ein Out auf Four of a Kind.

Das Zählen und Verstehen der Outs wird Ihnen mit ein wenig Übung schon bald immer leichter fallen. Sie können diese Fähigkeit entweder online bei Texas Hold’em Partien üben (ob um Echtgeld oder auch nur Spielgeld, die Wahl liegt bei Ihnen – wir empfehlen Ihnen, nicht um zu hohe Beträge zu spielen, solange Ihnen die Outs noch nicht wirklich geläufig sind) oder auch einfach alleine am Küchentisch mit einem Kartendeck.

Mit ein wenig Zeitaufwand und Willen können Sie auch als Anfänger schon sehr bald Ihr Spiel und Ihre Texas Hold’em Pokerstrategie deutlich verbessern, wenn Sie beginnen, die Outs und die damit verbundenen Entscheidungen besser zu verstehen. Poker ist nun einmal ein sehr systematisches Spiel, das auf mathematischen Grundlagen und Wahrscheinlichkeiten beruht. Auch wenn Sie beispielsweise unseren Max Poker Bonus Wahrscheinlichkeitsrechner verwenden, sollten Sie die Überlegungen und Denkansätze dahinter verstehen.

Pokerstrategie für Anfänger – Positionen

Pokerneulinge unterschätzen zumeist die Wichtigkeit der Position am Pokertisch bei Texas Hold’em. Viele Anfänger machen den Fehler, ihre Chips mit Calls zu verschwenden, nur um zu sehen, ob der Flop oder Turn ihre schwache Hand stärker macht. Wenn Sie lernen, zu verstehen, welchen Stellenwert die jeweilige Position auf Ihre Pokerstrategie hat, werden Sie Ihr Spiel deutlich verbessern und in der Lage sein, die Stärke Ihrer Hand in Bezug auf die anderen Spieler bestimmen zu können.

Jede Position am Pokertisch hat bestimmte Vor- bzw. Nachteile. Aus diesem Grund drehen die Positionen auch nach jeder gespielten Hand um einen Platz weiter. Wir werden nun einen Blick auf jede Position werfen und die Stärken und Schwächen genauer analysieren. Darauf aufbauend können wir bereits eine deutlich bessere Pokerstrategie für Anfänger erstellen.

Dealer oder Button

Die Position des Dealers (also des Kartengebenden) wird durch einen Button angegeben, der am Tisch vor dem entsprechenden Spieler liegt. Diese Position gilt als diejenige, die die meisten Vorteile bietet. Nach dem Flop ist der Dealer der letzte Spieler, der eine Aktion setzen muß. Dadurch kann der Dealer das Verhalten aller anderen Spieler abwarten und beurteilen, bevor er selber eine Entscheidung treffen muß.

Der Button ist die beste Position am Tisch, um zu bluffen. Vor allem dann, wenn klar wird, daß Ihre Gegenspieler keine starken Hände haben. Ein überzeugter Raise vor dem Flop sollte die meisten schwachen Hände schon einmal vom Tisch nehmen. Nach dem Flop sind Sie am Button in der Position, daß Sie die Wetteinsätze all Ihrer Gegner sehen können. Wenn alle nur checken, können wir davon ausgehen, daß niemand mehr als ein niedriges Paar hat. Mit einem starken Raise können wir nun normalerweise alle Spieler zum Weglegen der Karten bewegen.

Small Blind

Die Position unmittelbar links vom Dealer sitzt, heißt Small Blind. Der Spieler am Small Blind muß eine vorher festgesetzte Summe setzen, bevor die Karten ausgeteilt werden; im Normalfall ist das die Hälfte des Big Blind. Vor dem Flop ist der Small Blind der vorletzte Spieler, der eine Aktion setzen muß.

Nach dem Flop muß der Small Blind als erster eine Entscheidung treffen (wenn er nicht bereits die Karten weggelegt hat) – ein klarer Nachteil. Ein Check oder nur geringer Raise deutet Ihren Mitspielern an, daß Sie eine schwache bis mittelmäßige Hand haben. Wenn Sie also keine wirklich starken Pocket Cards haben, sollten Sie vor allem als Anfänger konservativ spielen und die Karten einfach ablegen, um Chips zu sparen.

Big Blind

Der Big Blind wird vor dem Austeilen der Karten vom Spieler unmittelbar links des Small Blind gesetzt. Vor dem Flop ist der Big Blind der letzte Spieler, der eine Aktion setzen muß. Nach dem Flop ist er jedoch der zweite Spieler (oder der erste, wenn der Small Blind bereits Pre-Flop die Karten abgelegt hat). Es ist definitiv keine ideale Position, aber Sie können durchaus mit ein wenig Glück zu einem Full House oder einer Straight limpen (also mit Calls und Checks durchkommen), wenn Ihre Gegner schwache Karten halten.

Wenn Sie am Big Blind sitzend eine schwache oder mittelmäßige Hand haben sollten und Pre-Flop niemand erhöht, können Sie einfach checken – Ihr Einsatz liegt ohnehin schon am Tisch. Wenn der Flop Ihre Hand nicht stärker macht, sollten Sie wohl keinen Raise mitgehen. Wenn Sie jedoch mit Checks bis zum Turn kommen, nutzen Sie die Gelegenheit. Dasselbe gilt natürlich für den River. Bedenken Sie aber stets, daß auch Ihre Gegner mit jeder weiteren Karte ihre Hand verbessern könnten.

Under the Gun

Under the Gun ist der Spieler direkt links vom Big Blind und somit der erste Spieler, der nach dem Austeilen der Karten eine Aktion setzen muß. Es gilt als die schlechteste Pre-Flop Position und verbessert sich ein wenig nach dem Flop. Es ist aber auch nach dem Flop noch eine frühe Position und Sie sollten nur mit wirklich starken Hole Cards an ein Mitbieten denken. Wenn Sie in dieser Position schwache Karten haben, sparen Sie sich besser Ihre Chips und legen die Karten gleich ab.

Die Position am Tisch hat direkten Einfluß darauf, welche Stärke Ihre Starthand haben sollte, damit Sie im Spiel bleiben. Sehen Sie hierzu für ein besseres Verständnis auch den Beitrag Sit & Go – Position und frühe Starthände. Spieler auf den frühen Positionen benötigen stärkere Hole Cards, da sie die Stärke der Hände der anderen Spieler noch nicht abschätzen können. Wenn Sie sich in später Position befinden sollten, also als einer der letzten Spieler Ihre Entscheidung treffen müssen, können Sie bereits aus den Aktionen der bisherigen Spieler darauf schließen, wie stark deren Hände sind.

Lernen Sie, Ihre jeweilige Position in Ihre Pokerstrategie einzubeziehen und Sie werden bemerken, daß Sie deutlich bessere und intelligentere Entscheidungen treffen werden. Wer die Positionen richtig beurteilt, kann sich auch eine Menge an Chips sparen bzw. dazu verdienen, die viele Pokeranfänger durch übereifriges Setzen am Tisch liegen lassen.